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Hochbeet richtig befüllen mit vier Schichten

Frisches Gemüse, leckeres Obst und jede Menge Kräuter aus dem eigenen Garten: Diesen Traum kannst Du Dir mit einem Hochbeet ganz leicht selbst erfüllen. Denn die nährstoffreiche Unterlage lässt die Pflanzen nur so sprießen – und das sogar in den kälteren Monaten! Doch damit Du bald schon Deine erste Ernte in den Händen halten kannst, solltest Du Dein Hochbeet unbedingt richtig befüllen. Wir erklären Dir deshalb, wann, wie und mit welchen vier Schichten das Hochbeet am besten gelingt. Außerdem haben wir viele Tipps und Tricks für Dich vorbereitet. Ran an die Setzlinge, fertig, los!

Die Hochbeet Befüllung vorbereiten mit der richtigen Auskleidung

Für Hochbeete gibt es viele verschiedene Materialien. Besonders beliebt ist die Variante aus Holz. Ist das auch bei Dir der Fall, dann solltest Du den Rahmen zunächst mit Folie und Draht vorbereiten. So wird das Hochbeet auch von Innen gut isoliert und vor Nässe geschützt.

Achtung: Den Boden des Hochbeetes solltest Du hingegen nicht auskleiden! Hier soll schließlich überschüssiges Wasser abfließen, sodass sich keine Staunässe bildet. Diese mögen die meisten Pflanzen nämlich gar nicht.

Und so funktioniert’s:

  1. Kaninchendraht fixieren

    Vor dem Befüllen des Hochbeets solltest Du an den Innenwänden einen etwa 30 cm hohen, feinmaschigen Hasendraht einbauen. Dieser schützt vor Wühlmäusen und anderen kleinen Nagern, die ansonsten nur zu gern Höhlen in den lockeren Schichten des Hochbeets bauen und schließlich an Deinem Gemüse knabbern!

  2. Folie befestigen

    Das Substrat in einem Hochbeet sollte immer möglichst feucht sein und nicht austrocknen. Dem Holz allerdings bekommt es nicht so gut, wenn es ständig mit feuchter Erde in Kontakt kommt. Es kann dann schnell verrotten. Verkleide deshalb alle Innenwände des Hochbeetes mit wasserfester Folie. Gut geeignet sind beispielsweise Noppenfolie oder Teichfolie aus dem Baumarkt. Zum Befestigen verwende dabei Klammern und Nägel.

  3. Unkrautvlies einbauen

    Wer sich die Gartenpflege etwas erleichtern will, kann zusätzlich noch wasserdurchlässiges Unkrautvlies am Boden des Hochbeets anbringen.

Schicht für Schicht: Das Hochbeet für Gemüse richtig befüllen

Das Hochbeet ist perfekt vorbereitet und isoliert? Dann kann es jetzt an die Befüllung gehen! Achte hierbei auf eine mehrschichtige Befüllung und unterschiedliche Materialien. Denn nur so kannst Du die zahlreichen Vorteile des Hochbeets auch richtig nutzen. Verantwortlich für die optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen und die reiche Ernte sind nämlich die Schichten im Inneren.

Die vier Hochbeet-Schichten im Überblick

Bevor wir uns an die Details machen, klären wir zunächst die vier wichtigsten Komponenten (zusätzlich zur Auskleidung). Aus der Grafik kannst Du entnehmen, wie hoch die einzelnen Schichten idealerweise sein sollten.

Beginne über dem Wühlmausgitter mit einer ca. 20 cm dicken Schicht Schnittholzabfälle. Diese bestehen üblicherweise aus Ästen, Zweigen oder Wurzelgehölz. Darauf verteilt kommt eine 10-15 cm dicke Schicht bestehend aus Pflanzenresten wie Laub oder Rasen. Die dritte Schicht besteht aus Kompost und sollte ca. 20 cm betragen. Die vierte und oberste Schicht ist zugleich die dickste – mit 30 cm. Hier solltest Du auf hochwertige Erde setzen, die viele Nährstoffe für Deine Pflänzchen bereithalten.


Anleitung zum Schichtaufbau: So einfach befüllst Du das Hochbeet richtig

Nach diesem kurzen Überblick über die unterschiedlichen Schichten, erklären wir Dir gerne im Detail, warum diese verschiedenen Schichten im Hochbeet wichtig sind.

Grobes Material zur Entwässerung des Bodens

Nach dem Gitter folgt eine Schicht mit grobem Naturmaterial. Dieses dient der Drainage, also der Entwässerung des Bodens. Besonders gut geeignet sind hierfür Schnittholzabfälle wie dünnere Äste, Zweige, Wurzelhölzer oder auch Steine. In den Hohlräumen kann das Wasser gut abfließen, sodass sich keine Staunässe bildet. Zudem gibt es ausreichend Sauerstoff für die Bodenlebewesen.

Pflanzenreste als natürliche Klimaanlage

Auch die nächste Schicht ist noch relativ grob. Hier verwendest Du am besten den umgedrehten Rasenboden, Laub, Häckselgut, Grasschnitt und andere Pflanzenreste aus dem Garten. Das verhilft dem Hochbeet zum perfekten Klima.

Kompost als Grunddünger und Nährstoffquelle

Die nächste Schicht ist bereits deutlich feiner. Am besten befüllst Du das Hochbeet mit halbreifem Kompost, optional in Kombination mit Pferdemist oder Rinderdung. So schaffst Du einen besonders nährstoffreichen Boden für Dein Gemüse.

Hochwertige Pflanzerde als wurzelbildende Schicht

Die oberste Schicht beim Hochbeet befüllst Du mit hochwertiger Garten- oder Pflanzerde. In dieser Schicht werden schlussendlich die Obst- und Gemüsesorten eingepflanzt oder gesät. Diese Schicht sollte auf keinen Fall zu dünn sein, da die Pflanzen ansonsten keine richtigen Wurzeln bilden können.

Extra-Tipp: Natürlich kannst Du alle Angaben auch an der Größe Deines Hochbeets ausrichten. Lediglich der Anteil der unterschiedlichen Schichten sollte grob bestehen bleiben.


Stroh oder Rindenmulch? Welche Alternativen sich wirklich für die Befüllung eignen

Nachdem Du nun die ideale Hochbeet Befüllung kennst, möchten wir noch einmal auf Materialien eingehen. Denn nicht immer sind das oben genannte Material im Garten vorhanden. In diesem Fall kannst Du selbstverständlich auch auf andere Materialien zurückgreifen, um das Hochbeet zu befüllen. Verwende also ruhig unterschiedlichste Naturabfälle, die Du bei der Gartengestaltung in die Finger kommst.

Ein paar wichtige Punkte gibt es allerdings zu beachten:

⚠️ Thujen, Nadelholz oder Efeu solltest Du nicht zum Hochbeet befüllen nutzen! Durch Thuja und Nadelhölzer versauert nämlich die Erde und Efeu durchwuchert das gesamte Beet.

⚠️ Rindenmulch ist ebenfalls nicht für das Hochbeet geeignet, auch wenn das Material in so manchem Forum empfohlen wird. Denn Rindenmulch versauert ebenfalls den Boden, sodass die Pflanzen schnell welken.

Holzhäcksel oder Stroh sind hingegen gut geeignete Alternativen für die zweite Hochbeet-Schicht. Wenn Du beispielsweise keine Äste oder Laub übrig hast, kannst Du diese Varianten in jedem Baumarkt kaufen oder auch im Garten oder Wald sammeln.



Extra-Tipps: Somit gelingt das Hochbeet auch Anfängern

Du möchtest Dein Hochbeet diese Saison das erste Mal befüllen und bepflanzen? Dann haben wir ein paar Tipps, mit denen selbst bei Anfängern nichts schiefgehen kann:

  • Fülle die Erde nach dem Anlegen des Hochbeets nach ein paar Tagen etwas nach.
  • Gieße Dein Hochbeet ruhig kräftig und regelmäßig.
  • Herbst und Frühling eignen sich am besten zum Befüllen, da jetzt die meisten Gartenabfälle anfallen.
  • Vlies zwischen den einzelnen Schichten hilft auf lange Sicht, die einzelnen Materialien getrennt zu halten. Die Erde kann somit beim Gießen auch nicht so leicht nach unten sickern.
  • Verwende keine Erde aus dem eigenen Garten, sondern die Spezial-Mischungen aus der Gärtnerei oder aus dem Baumarkt. Ansonsten holst Du Dir leicht Unkräuter und Schädlinge ins Beet.

Lese-Tipp: Du planst noch, was Du in Dein Hochbeet pflanzen willst? In einem Aussaatkalender und Gartenkalender siehst Du übersichtlich, wann Du Gemüse, Blumen und Kräuter pflanzen solltest und ernten kannst.


So befüllst Du ein kleines Hochbeet auf dem Balkon

Ein klassisches Hochbeet bringt durch die unterschiedlichen Schichten ganz schön viel Gewicht auf die Waage. Auf Balkonen oder Terrassen gilt deshalb: Taschenrechner raus und kalkulieren! Bei den meisten Bauträgern bist Du mit etwa 250–300 kg/m² Belastbarkeit im grünen Bereich. Aus diesem Grund ist ein “abgespecktes” Hochbeet natürlich zu bevorzugen. Dieses lässt sich leicht gestalten, indem die klassische Schichtung umgangen wird und auf eine einfache Befüllung mit Blumenerde gesetzt wird. Diese bietet sich bei kleinen Hochbeeten sowieso an, da eine Schichtung hier oft gar nicht möglich ist. Allerdings solltest Du beachten, dass Du mit dieser Befüllung auf eine Vielzahl an Nährstoffen verzichtest, die in einer klassischen Variante stecken. Dies hat den Nachteil, dass Du häufiger zu Dünger greifen musst. Zudem fällt die Drainage-Schicht weg, die der Entwässerung dient. Plane daher mit einer Schicht Blähtonkugeln oder Kies als Ersatz.

Mit den folgenden Tricks setzt Du Dein Hochbeet zusätzlich auf Diät:

  • Setze auf ein kleineres Hochbeet! Eine Höhe von 40 cm ist für die meisten Pflanzen vollkommen ausreichend.
  • Nutze die richtigen Materialien! Ein Hochbeet aus Kunststoff oder Holz ist natürlich viel leichter als eines aus Stein oder Beton.
  • Mache die Drainage-Schicht leichter! Befülle die untere Hälfte des Behälters mit leichtem Material wie Perlit, Elefantengras oder Blähton. Darauf kommt dann nur noch ein Gartenvlies und hochwertige Erde.
  • Beachte abfließendes Wasser! Im Gegensatz zum Garten braucht das Balkon-Hochbeet einen Boden – ansonsten wäre Dein Außenbereich bald vollkommen mit ausgeschwemmter Erde bedeckt. Achte hier unbedingt auf genügend Abflusslöcher, sodass keine Staunässe entsteht.

Tipp: Lies auch unseren passenden Artikel zum Hochbeet auf dem Balkon und erfahre, wie Du Dir ein Hochbeet selbst bauen kannst und erhalte weitere Tipps zur Bepflanzung.

Mehr Tipps und Tricks für das Gärtnern auf dem Balkon in der Stadt findest Du im folgenden Video. Einfach reinklicken und Inspiration holen!